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Rathaus
Das Rathaus wirkt innerhalb der Architektur des Platzes recht eigenwillig.
Im Stil ähnelt es einem italienischen "Palazzo grande" der Renaissancezeit,
weist aber auch klassizistische Formenelemente auf. Der Stadtbaumeister
C. A. Schramm errichtete es in den Jahren 1840 bis 1845 nach Plänen
Schinkels. Am Haupteingang stehen zwei Figuren, Themis als Symbol der Weisheit
und Sophia als Symbol der Gerechtigkeit. Sie sollen den Geist des Stadtregimentes
versinnbildlichen. Im Inneren des Rathauses sind sie noch einmal anzutreffen.
Diese Figuren wurden 1844 von dem Dresdner Bildhauer Beyer geschaffen.
Von ihm stammen auch der Balkon über dem Hauptportal und das prächtige
Stadtwappen an der südlichen Außenwand. Das Modell des Wappens
wurde über dem Ratssaal angebracht. Beim Bau konnten nur wenige Teile
des alten 1757 vernichteten Rathauses verwendet werden. Der Turm bis zu
zwei Dritteln der Höhe stammt noch vom ursprünglichen Bau. Die
Ziffern der Uhr sind mittelalterlichen Buchstaben nachgebildet, wie sie
Zittauer Mönche einst geschrieben hatten. An der Südseite ist
ein Wappenrelief eingemauert, das man im Schutt fand. Der Zugang zu den
Räumen des Rathauses liegt innen im Lichthof. Die beiden Löwenfiguren
der Haupttreppe sind ebenfalls von dem alten Rathaus übriggeblieben.
Im oberen Treppenhaus fallen leuchtende Buntglasfenster auf, die links
die Gründung der Stadt unter Ottokar II., in der Mitte den Beitrag
Sachsens zum Reich mit Kronprinz Albert und Prinz Georg und rechts den
Anschluß der Oberlausitz an Sachsen unter Kurfürst Johann Georg
I. darstellen. Der großartigste Raum des Rathauses ist der Bürgersaal,
der in der Art der Entstehungszeit überaus reich ausgestaltet ist. |